Doppelten Espresso aus der Maschine lassen und in die Sonne blinzeln. Dann Zentiliter schätzen, Flaschen zählen und Regale auswischen. Die Sonntags-Inventur von MIXOLOGY ONLINE befasst sich dieses Mal unter anderem mit Limetten so teuer wie Gold, der Hamburger Löwenvermehrung und flüssig-roten Nächten.
Den freien Blick aufs Wasser inklusive Bootssteg haben wir schon vor der Tür, nur die Berliner Sonne hat uns diese Woche leider zu früh verlassen. Also doch noch länger warten, bis es wieder Sommer ist. Allen Wetterwidrigkeiten zum Trotz haben wir dennoch diese Woche die neue Eis-Sorte Solero Mojito getestet. Versprochen wird Mojito-Geschmack und das Eis enthält dank Rum sogar 0,3 % Vol. Alkohol. Die minzige Frische des Wassereises ist vielleicht nichts für die Sazerac- und Old Fashioned-Anhänger unter unseren verehrten Lesern und Leserinnen, aber durchaus zu empfehlen.
Nicht zu süß, erfrischend und authentischer Geschmack – das Eis hat uns positiv überrascht.”Es ist durch seine herbe Note eine angenehme Bereicherung des zuckerlastigen und übersüßten Eisangebotes der letzten Jahre”, kommentiert Redaktionsmitglied Katrin nach eingehendem Tasting. Wir halten fest: Das Mojito-Eis schmeckt, der echte Mojito im Glas ganz ohne Limette aber nicht. Vor dieses Problem sind in Kanada und den USA aber derzeit viele Barbesucher gestellt, denn die dort sind die Limettenpreise in astronomische Höhen geschnellt.
Das grün-runde Gold
Kanada und die USA importieren die grünen Zitrusfrüchte hauptsächlich aus Mexiko und aufgrund eines starken Lieferengpasses hat sich der Preis in den letzten Wochen mehr als verdoppelt. Vormals bekam man eine Limette für rund 21 $ Cent, nun ist der Preis auf rund 53 $ Cent pro Stück angestiegen. Grund dafür ist einerseits eine schlechten Ernte, die aufgrund eines nassen Winters mit anschließender Dürre mager ausfiel. Dies betrifft die Hauptanbaugegenden um Colima, Guerrero und Oaxaca.
Zum anderen trug der Ausbruch einer Bakterienerkrankung zur Schmälerung des Ertrags bei, der viele Limettenbäume dahinraffte. Auch mexikanische Drogenkartelle spielen eine Rolle, die in manchen Gegenden die Limettenbauern und Zwischenhändler terrorisieren und Schutzgeld erpressen, was die Produktionskosten erhöht und sich direkt beim Einkauf für Endverbraucher oder die Bars bemerkbar macht. Da die Zitrusfrüchte derzeit außerordentlich wertvoll sind, kommt es auch zu Entführungen ganzer Limettentransporte durch Kartelle. So mancher Exporteur lässt die Limettenladungen derzeit nurmehr mit Begleitschutz zur amerikanischen Grenze bringen.
Die Prognosen sind, dass sich die Preise mit der neuen Ernte im Mai wieder auf das alte Niveau einpendeln werden. Solange bleibt die Hoffnung, dass sich der Engpass nicht auf die Preise auf den Cocktailkarten auswirkt und die Zitrone nicht länger als Notersatz herhalten muss. Denn eine Limette ist eine Limette ist eine Limette ist keine Zitrone. SL
Der Löwe expandiert
Die Le Lion Bar in Hamburg hat zusätzliche Räume in der Rathausstrasse angemietet. Die bauliche Erweiterung soll laut Geschäftsführer Jörg Meyer voraussichtlich ab Winter 2014 erfolgen, wie wir in einem Telefonat erfuhren. Im Rahmen der Erweiterung wurde auch die Laufzeit der Verträge für die bisher angemieteten Räume der Bar, die auf mehreren Blogs unter einer der besten der Welt rangiert, auf weitere 15 Jahre angepasst. Auf die Erweiterung der Bar darf man gespannt sein, das Konzept soll jedoch gleich bleiben.
Auf dem seinem Blog schrieb der Jörg Meyer, der unter anderem auch Erfinder des Gin Basil Smash ist, bereits im Januar: „Zwei Dinge sind gewiss: 1.) Meine Glaubenssache: Gäste werden immer Value for Money zu schätzen wissen. Sprich: eine ehrlich gute Arbeit, zu einen angemessenen Preis, mit einem Lächeln serviert. Daran glaube ich und das wird auch in den kommenden 15 Jahren unser Mission Statement im Le Lion sein. 2.) Ein “harter” Fakt: In den kommenden 15 Jahren werde ich knapp 1,2 Millionen Euro für Miete und Nebenkosten im Le Lion überweisen.“ AA




Bacardi gibt sich ungezähmt
Ab dem 15. April 2014 startet auch in Deutschland die weltweit geplante Dachmarkenkampagne von Bacardi, die das Familienunternehmen von seinem Karibik-Urlaubs-Image wegbringen soll und dafür auf die selbst definierte §Unzähmbarkeit” der Marke eingeht. Über die Kanäle Print, Out-of-Home, Direktmarketing, POS, TV- und Kinospots soll die mehr als 150 Jahre lang bestehende Tradition und Beständigkeit der Marke kommuniziert werden.
Die groß angelegte Kampagne ist von der englischen Agentur BETC initiiert, die gleichzeitig auch für die Erneuerung des Markenbildes verantwortlich ist.
Kern der Kampagne ist ein dramatischer Kino-Spot, der die Geschichte der Marke von Gründung bis Gegenwart erzählt. AA
Weitere Marke verlässt Vertrieb BBS GmbH
Vergangenen Dienstag gab die Borgmann & Clausen GmbH bekannt, dass die Beverage Brands & Sale GmbH (BBS) mit sofortiger Wirkung nicht mehr für den Vertrieb des Borgmann-Likörs verantwortlich ist. Nach dem BBS schon seit 30. November 2013 nicht mehr den Vertrieb für Bitterlimonaden-Newcomer Thomas Henry macht, schrumpft das Portfolio nun auf vier Marken zusammen.
Auf der Internetseite der BBS prangte zur Zeit des Verfassens dieser Sonntags-Inventur allerdings noch das Logo des Kräuterlikörs mit Braunschweiger Erbe. Die Borgmann & Clausen GmbH, mit Hauptsitz in Berlin, machte seit Markteintritt unter anderem durch eine innovative Aluminium-Verpackaung sowie auffallende, wechselnde Designs und Sonder-Editionen auf ihr Produkt aufmerksam. AA
Die Nächte werden zum zweiten Mal rot
Die “Rote Nacht der Bars” von Campari, die letztes Jahr in mehreren Großstädten Deutschlands stattfand, wird im Sommer 2014 neu aufgelegt. Mehr als 80 Bars in den Städten Stuttgart, München, Düsseldorf, Hamburg und Dresden werden laut Campari Deutschland GmbH Teil der Veranstaltung. Neben musikalischen Live Acts und künstlerischen Inszenierungen, werden den Besuchern in den roten Nächten natürlich auch Drinks des roten Bitters geboten.
Eine Neuerung bei der diesjährigen Veranstaltung ist eine kostenlose App. Wie im letzten Jahr wird auch erneut ein kostenloser Shuttle-Service angeboten, der für den Transfer zwischen den teilnehmenden roten Tränken sorgt und ein reibungsloses Bar-Hopping garantiert. Start der Event-Reihe ist am 3. Mai 2014 in Stuttgart, gefolgt von München am 23. Mai, Düsseldorf am 16. August, Hamburg am 6. September und einem Finale in Dresden am 20. September 2014. Mehr Details zu der Roten Nacht der Bars und den Terminen findet man auf der Internetseite der Veranstaltungsreihe. AA
Meilensteine für Glenfiddich
Unsere Sonntags-Inventur ergab ein fettes Plus! Daher freut sich die MIXOLOGY-Redaktion darüber, ein Exemplar der Glenfiddich Explorer’s Collection, inklusive je eines 12-, 15- und 18-jährigen Single Malts sowie eines exklusiven Glenfiddich-Tasting-Glases in einem Wissenstest als Gewinn ausschreiben zu können. Alles was wir von unseren Lesern dabei benötigen, ist das Beschreiben eines Meilensteins in der Geschichte von Glenfiddich in einem Satz (!) als Kommentar unter dieser Sonntags-Inventur.
Die beste Recherche und das beste Whisky-Wissen wird von der Redaktion mit dem Gewinn der Collection belohnt. Teilnehmen dürfen Personen, die das 18. Lebensjahr erreicht haben. Bereits als Kommentar veröffentlichte Meilensteine können nicht erneut gepostet werden, um am Wissenstest teilzunehmen. Die Redaktion wird über den besten Beitrag entscheiden. Glenfiddich-Meilensteine können bis Mittwoch, 16. April 2014 um 24 Uhr hier direkt unter den Artikel als Kommentar gepostet werden. Vor- und Nachnahme sowie E-Mail-Adresse sind ebenfalls Teilnahmevorraussetzung. Viel Erfolg! SL