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Inventur am 21. September 2014

Neues aus England, Beam am Frankfurter Flughafen, in Bochum wird Bier und die Spirituose gefeiert, Heineken sagt Nein und Campari präsentiert seine neuen Designs.

Für Kahlúa ist Jeff Bridges wieder in die Rolle des “The Dude” geschlüpft. In dem Kurzfilm nippt er an seinem (filmischen) Lieblingsdrink, dem White Russian, und erzählt eine Geschichte von heruntergefallenen Kosmonauten und einem Versteckspiel in Western-Manier. Wir erheben in Reminiszenz an den Film den unsrigen White Russian, stoßen auf den Sonntag an und werfen einen Blick auf das, was die Barwelt in der vergangenen Woche bewegte.

1)  Kein Eis, keine Shaker und ein paar Flaschen Hochprozentiges

Das White Lyan von Ryan Chetyawardana ist ein Purist und bricht, wie Ryan selbst sagt, mit den alten Traditionen der Barkultur. Bei der Frage, ob „the traditional way“ auch der Beste ist, kommt er zu einer klaren Antwort: Nein. Der studierte Bartender betreibt das White Lyan im Stadtteil East London und experimentiert mit Bottle Aged Cocktails. Spirituosen kauft er direkt bei den Destillieren. Kein Eis, kein Schmelzwasser ? Falsch, auf Trinkstärke bringt er seine Spirituose mit hauseigenem “good old London piped water”. Ein Ansatz der auch bei den benachbarten Kollegen den einen oder anderen Zuspruch findet, wie man in der New York Times nachlesen kann.

2) Limited Motivation

Campari präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Futurismus-Künstler Fortunato Depero drei neue Flaschenmotive. Die limitierte Auflage ist ab Oktober 2014 weltweit erhältlich. Thema der Reinterpretation von Deperos Werken sind Zubereitung, Genuss und Geschmack. Die Zusammenarbeit mit Campari beginnt für Fortunato Depero bereits 1924 mit verschiedenen Anzeigemotiven für das Label. Sein moderner Charakter ziert seitdem verschiedene Campari Produkte, so können seine Werke auch in der “Galleria Campari” in Italien bewundert werden.

3) Die Investitionshöhe von Distill Ventures könnte 2015 10 Millionen Pfund erreichen

Distill Ventures ist ein Start-up-Programm,  das sich für die Unterstützung neuer und wachsender Spirituosengeschäfte engagiert. Und jetzt kündigt es an, dass in seinem zweiten Förderungsjahr bis zu 10 Millionen Pfund für Spirituosen-Entrepreneure zur Verfügung stehen könnten. Worum geht’s bei Distill Ventures?

Man will angehenden Gründern in der Spirituosenszene finanzielle und profesionelle Unterstützung bieten, um in dem Bereich Fuß zu fassen. Geboten wird eine Kombination von Geldinvestition und Zugang zu Geschäftsexpertise. Da das Programm in diesem jahr sehr erfolgreich anlief, wurden die verfügbaren Plätze für das Jahr 2015 verdoppelt. Wer sich bewirbt und einen Platz ergattert, hat die Möglichkeit an Workshops teilzunehmen und von Patenschaften und Meisterklassen zu profitieren.

An wen richtet sichs? Sowohl Bewerber von bald auf den Markt kommenden Spirituosengeschäften, als auch Betreiber von neuen Geschäften sind willkommen.
Kandidaten können online ihr Interesse anmelden und mehr herausfinden. Distill Ventures selbst wurde von einer Gruppe Entrepreneure gegründet und wird von Diageo unterstützt.

4)  “Dunkle Ursprünge” bei Highland Park

Der Gründer von Highland Park, Magnus Eunson, war einst ein sogenannter “Dark Distiller”. Und genau dieser Umstand diente als Inspiration für das neueste Mitglied in der Highland Park Familie, den Dark Origins. Der Whisky, der ohne Kaltfiltrierung und Farbstoffzusatz hergestellt wird, versteht sich als Hommage an Eunson. Für Dark Origins wurden doppelt so viele Sherry-Fässer aus Erstfüllung eingesetzt, wie beim zwölf Jahre alten Highland Park. Der Single Malt mit 46.8% Volumen ist ab Ende September 2014 im Schweizer Fachhandel erhältlich.

5) Mr. Beam an Gate 15, departure on time

Auf dem Weg durch den Frankfurter Flughafen kann in Zukunft ein kurzer Zwischenstopp eingelegt werden. Mit ihrer “Make History” Kampagne gibt Maxxium Travel Retail den Startschuss, für den Europa Release des neuen Jim Beam Signature Craft 12-Year. Mit Social Media Background werden Besucher aufgerufen, ihre Beam Erfahrung mit anderen zu teilen. In Aussicht stehen verschiedene Preise. Zu finden ist das in den kommenden Tagen im Heinemann Duty Free Shop im Frankfurter Flughafen.

7) “Fickt Euch alle, ich werde nie wieder studieren.”

In der TAZ widmet sich Anja Meier in einer Kolumne dem Thema Lehre zur/m Hotelfachfrau/mann am Beispiel ihrer Tochter, die sie in den Zeilen “die einssechzig Blondine” nennt. Den Werdegang der selben umreisst sie, erzählt vom Orchideenstudium das diese zunächst begonnen und dann geschmissen hatte, um dann ein Ausbilkdungsstelle zur Hotelfachfrau anzunehmen. Diese mache sie nun sehr glücklich. Der Ausspruch aus dem Titel entstammt der Tochter als Antwort auf alle Menschen, die als Reaktion auf die Ausbildungsstelle mit einem “Sie kann ja dann immer noch studieren…” reagieren. Lesenswert und unterhaltsam.

8) Die Erinnerung, bleibt immer jung

Habt ihr auch schon mal diesen einen fabelhaften Drink genossen, welchen der Bartender eures Vertrauens bis ins kleinste Aromaprofil erläutert hat, aber am Ende des Abends waren alle Informationen verschwunden? Shindig setzt genau hier an und bietet ein detailliertes Drink Journal für das iPhone und für Android. Die App ist weitestgehend umfangreich. Zutaten, Tasting Notes, Location und Social Functions helfen euch dabei die besten Drink eurer Bekannten ganz einfach auszuchecken oder eure weiterzugeben. Die App bekommt ihr kostenlos im AppStore oder unter shindig.me.

9) Q lässt grüßen, Bond bedankt sich

Grey Goose geht mit einer neuen Werbekampagne an den Start und stellt ihrem Premium Vodka ein on-the-run Thekenbrett zur Seite. Mit Verbrennungsmotor im restaurierten “Citronen H Van”, bietet “ the World´s most intimate martini bar” genau Platz für zwei Gäste und einen Martini Spezialisten. Im der komplett ausgestatteten “Minibar” vermisst der Gastgeber nicht einmal den Türspion, um den Andrang auf die begehrten Sitzplätze zu überschauen. Mehr Privatsphähe  geht nicht, genau hier setzt Grey Goose an und serviert seinen Gästen exakt auf ihren Gaumen abgeschmeckte Drinks.

10) Schottlands “NO” Entscheidung

Schottland und Großbritannien bleiben weiter vereint. Mehrere Vertreter aus der Getränkeindustrie haben sich infolgedessen zu Wort gemeldet.
Weitere Verfassungsänderung sind im Gange. Der Scotch Whisky-Produzent Edrington befürwortet die Veränderung und schaut positiv in die Zukunft.  Laut Diageo soll der Sektor beständig wachsen, sofern es keine weiteren Regularien oder Besteuerung des Industriezweiges gibt.

Die Referendumsdebatte hat die Notwendigkeit für die Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft, für langfristige wirtschaftliche Herausforderungen gezeigt. Es wird weiter an Plänen zur Dezentralisierung in diesem Zusammenhang gesucht. Es müsse nun eine erneute Konzentration auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen geben, sodass Schotttands Wirtschaft weiter wachsen könne, sagt David Frost, Chief Executive der Scotch Whisky Association. Schottland wird in Zukunft größere Autonomie im Bezug auf Regierungsgeschäfte gewährt. Welche Auswirkungen das auf wirtschaftliche Entwicklung hat bleibt abzuwarten.

11) Giganten unter sich

Vor Kurzem erst hat Heinecken, drittgrößter Bierbrauer der Welt, ein Übernahmeangebot von SabMiller, Nummer zwei auf dem Weltmarkt, abgelehnt. SabMiller so scheint, wollte damit einer möglichen Übernahme durch die Nummer eins auf dem Markt Ab InBev entgegenweirken. Die Gerüchte wurden von Brancheninsider bestätigt nachdem Ab InBev eine $ 121 Millionen Finanzierung angefordert hat.

Für den Bier Giganten Ab InBev  ist die Übernahmeablehnung kein Hinderniss. Wachstumsfelder gibt es. Die Craft-Beer Szene ist immer noch auf dem Vormarsch und ist ein Segment in dem großes Potential besteht. 1983 mit 100 Brauereien vertreten, steigt die Zahl bis heute auf über 3000 Brauereien an. Doch muss der Finanzüberschuss aus laufenden Geschäften entweder reinversiert oder an die Shareholder ausgeschüttet werden.

SabMiller legt mit 3% Wachstum vor, Ab Inbev hingegen fällt um 2%. Falls die Übernahme von SabMiller durch Ab Inbev doch Zustande kommt, würde das der Nummer 1 die Chance geben weiter auf den Weltmärkten zu wachsen und sein Portfolio zu streuen. Trotzdem bleibt die Übernahme von SabMiller ein weitaus schwierigeres Unterfangen, als die von Corona letztes Jahr.


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